Etymologie:
(griech.) liparos: fett, glänzend (nach den fettig glänzenden Blättern)
loeselii: nach Johann Loesel (1607-1657), Professor der Medizin in Königsberg
Typische Merkmale: Zierliche, unscheinbare Pflanze. Zwei lanzettlich ovale, hellgrüne, glänzende Blätter mit kapuzenförmiger Spitze. Am Blattgrund eine von Blattscheiden umgebene Scheinknolle. Blütenstand locker, bis zehnblütig. Blüten, gelblichgrün, fast aufrecht stehend. Sepalen schmal, Petalen fadenförmig, zur Seite stehend. Lippe zungenförmig, längs rinnig gefaltet, rechtwinklig nach unten gebogen.
Variationsbreite: Die Art ist wenig variabel.
Biotop: Kalkflachmoore, Kleinseggenwiesen, auf kalkhaltigem Untergrund.
Blütezeit: Anfang Juni bis Ende Juni
Verbreitung in NRW: In NRW ist die Art in den letzten Jahren nur noch an wenigen Fundorten in der Westfälischen Bucht nachgewiesen worden. An einem weiteren Fundort in der Nordeifel konnte die Art seit Mitte der 90er Jahre nicht mehr nachgewiesen werden. Alle noch existierenden Fundorte besitzen allerhöchste Schutzwürdigkeit.
Rote Liste NRW: 1 (vom Aussterben bedroht)
Gefährdung: Biotopzerstörung durch Trockenlegung bzw. Nutzungsänderung.
Bemerkungen: Aufgrund von nur zwei stabilen Populationen ist die Art in NRW ganz akut vom Aussterben bedroht. Da die Art im Anhang II der europäischen FFH-Richtlinie aufgeführt wird, müssen zur Sicherung ihrer Vorkommen zwingend Schutzmaßnahmen ergriffen werden.