Orchideen kommen in verschiedensten Lebensräumen vor und sind teils hoch spezialisiert auf die dortigen Gegebenheiten. Wenn auch nicht alle, wurden viele dieser Habitate vom Menschen durch jahrhundertelange extensive Nutzung geschaffen. Um Orchideen bestmöglich zu schützen, gehört es daher auch dazu Lebensräume der Kulturlandschaft zu erhalten.
Zu solchen Mensch-gemachten Lebensräumen zählen etwa Kalk-Halbtrockenrasen. Diese Flächen waren meist zu steil, karg und trocken für Ackerbau und zu unproduktiv für Waldwirtschaft. Da niemand Flächenanspruch darauf erhob, gehörten sie zur Allmende. Jeder durfte dort wirtschaften wie er wollte. So wurde das Gehölz für Feuerholz entfernt und dann meist das Vieh auf diese Flächen getrieben, was sie über Jahrhunderte offen hielt. Besonders die Wanderschäferei, bei der Tiere im Jahresrythmus über Strecken vom Mittelmeerraum bis in die Küstenregionen der Ostsee getrieben wurden, bedingte einen Einfluss von Samenmaterial von Pflanzen aus südlichen Regionen, die nun hier perfekte Lebensbedingungen fanden und sich teils regional weiter entwickelten. Es entstanden höchst artenreiche Biotope mit hoch spezialisierten Arten. Heute finden sich auf diesen Flächen dutzende Pflanzen- und Tierarten der Roten Listen.
Allerdings können solche Kulturrelikte und für die Biodiversität wichtigen Lebensräume nur dann erhalten werden, wenn sie durch Rückschnitt der Gehölze und Mahd offengehalten werden. Die hier vorkommenden, konkurrenzschwachen Arten, würden sonst verdrängt.
Daher führt der AHO NRW - wie auch viele weitere Organisationen - an verschiedenen Stellen in NRW Pflegemaßnahmen durch. Gerne können Sie daran teilnehmen. Vorwissen ist dafür nicht notwendig, frische Luft und Naturerlebnis garantiert!
Die jeweiligen Veranstaltungen finden Sie unter unseren Terminen. Dort finden Sie außerdem unsere Exkursionen und Vorträge, zu denen wir Sie herzlich einladen sowie alle zugehörigen Informationen.