Arbeitskreis Heimische Orchideen NRW

Müllers Waldhyazinthe

Platanthera muelleri ETC.

Platanthera muelleri - Müllers Waldhyazinthe Einzelblüte (Foto: Oliver Tillmanns)

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Etymologie: (griech.) platys: breit im Sinne von weit; anthera: Staubbeutel
(lat.); muelleri: benannt nach dem bekannten westfälischen Botaniker
Hermann Müller, 1829-1883

Blütezeit: (Ende Mai) Mitte Juni bis Anfang/Mitte Juli.

Typische Merkmale: Stängel kräftig, 30-70 cm hoch mit meist zwei glänzenden, ovalen bis elliptischen Laubblättern am Grund. Zylindrischer, vielblütiger, lockerer Blütenstand. Brakteen grün, etwa so lang wie Fruchtknoten. Blütenfarbe weiß bis gelblich mit grünlichen Perigonspitzen. Seitliche Sepalen abstehend, mittleres bildet Helm mit Petalen. Nadelförmig auslaufender Sporn viel länger als Fruchtknoten. Wichtiges Bestimmungsmerkmal sind kurz bis mittellang gestielte Pollinarien, die sich in parallel bis leicht trapezförmig angeordneten Fächern gegenüberstehen. Der Abstand der unten meist schwach auseinanderlaufenden bis parallel angeordneten Antheren
ist mindestens so breit wie oder breiter als die Breite eines Antherenfachs. Die Klebscheiben sitzen seitlich

Variationsbreite: Vermittelnd zwischen Platanthera bifolia und P. chlorantha. Übergangsstadien bedürfen weiteren Untersuchungen

Ähnliche Arten: Schwierige Unterscheidung zu Platanthera bifolia und Hybriden, zumal erst 2017 beschrieben. Die Pollinarien-Stielchen sind länger als bei Platanthera bifolia s. lat. und kürzer als bei Platanthera chlorantha, aber etwa so lang wie bei deren Primärhybriden

Biotop: Meist auf Kalk in Gebüschen, (Buchen-)Wäldern, Magergrünland, Halbtrockenrasen

Verbreitung in NRW: wenig bekannt. „Hybridpopulationen“, z.B. aus dem Münsterland, könnten zu dieser Art gehören.

Gefährdung: unbekannt, möglicherweise wie Platanthera bifolia

Rote Liste NRW: nicht geführt

 

Zum Thema empfehlen wir auch unser Buch "Die Orchideen Nordrhein-Westfalens":

Stand 2018: Leicht verändert nach unserem Buch "AHO NRW (2018): Die Orchideen Nordrhein-Westfalens. LWL-Museum für Naturkunde, Münster". Für weitere Informationen und Quellen siehe ebenda.