Etymologie:
(griech.) orchis: Hoden (wg. Ähnlichkeit der Knollen mit Hoden)
(lat.) tri: drei; dens: Zahn
Typische Merkmale: Pflanzen klein, aber kräftig. Laubblätter silbrig-blaugrün, lanzettlich, grundständige Rosette, mehrere Stengelblätter schließen den Stengel weitgehend ein; Blütenstand dichtblütig, halbkugelig, bei kräftigen Pflanzen walzenförmig verlängert. Brakteen schmal, etwa so lang wie der Fruchtknoten. Sepalen und Petalen rosa bis rosarot, mit roten Längsadern, einen dichten Helm bildend. Spitzen der Sepalen nach außen gebogen, so dass der Helm etwas geöffnet ist (dreizähnig). Lippe hellrosa bis weiß, rot gepunktet, tief dreilappig, Mittellappen zweiteilig, in der Bucht ein Zähnchen, Ränder von Seiten- und Mittellappen häufig leicht aufwärts gewölbt. Sporn zylindrisch, leicht abwärts gebogen, etwa halb so lang wie der Fruchtknoten.
Variationsbreite: Etwas variabel in Blütenfarbe, Zeichnung und Form der Lippe.
Biotop: Halbtrockenrasen, Gebüsche, Waldlichtungen; vorwiegend offene, südexponierte Hänge (licht- und wärmebedürftige Art); nur auf Kalkböden.
Blütezeit: Anfang Mai bis Mitte Juni
Verbreitung in NRW: Die Art besiedelt ein vom südeuropäischen Vorkommen weit isoliertes Inselareal, das von Thüringen, Nordhessen und Südniedersachsen bis nach NRW in das Diemel-Wesergebiet reicht. Die Kartierungsergebnisse zeigen in NRW einen Rückgang, der auf Biotopveränderungen zurückzuführen ist. Bei Verlust weiterer Standorte wird die Art akut gefährdet.
Rote Liste NRW: 3N (gefährdet; von Naturschutzmaßnahmen abhängig)
Gefährdung: Verbuschung der Biotope durch Fehlen von Beweidung bzw. Mahd.
Bemerkungen: Wenn die Blütenstände von Wild abgefressen werden, wird eine vegetative Vermehrung ausgelöst. So kommt es häufig zu einer Gruppenbildung.