Arbeitskreis Heimische Orchideen NRW

Brand-Knabenkraut

Orchis ustulata L. / Neotinea ustulata (L.) R.M. BATEMAN, PRIDGEON & W.M. CHASE / Odontorchis ustulata (L.) D. TYTECA & E. KLEIN

Orchis ustulata (Brandknabenkraut) Blütenstand (Foto: Oliver Tilmans)

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Etymologie:
(griech.) orchis: Hoden (wegen der Ähnlichkeit der Knollen mit Hoden)
(lat.) ustulare: anbrennen

Typische Merkmale: Pflanzen zierlich. Laubblätter bläulichgrün, länglich-lanzettlich, untere rosettig, obere brakteenartig, stengelumfassend. Blütenstand reichblütig, oben dicht, unten aufgelockert, anfangs pyramidenförmig, später zylindrisch. Knospenstand dunkelrot bis schwarzbraun. Brakteen häutig, violett, etwas kürzer als der Fruchtknoten. Blüten sehr klein. Sepalen und Petalen einen kugeligen Helm bildend, außen rot- bis schwarzbraun. Lippe weiß mit dunkelroten Punkten, tief dreilappig. Seitenlappen linealisch, abgespreizt. Mittellappen am Ende gepalten. Sporn zylindrisch, nach unten gebogen, etwa halb so lang wie der Fruchtknoten.

Variationsbreite: Die Art ist nur wenig variabel.

Biotop: Halbtrockenrasen, bevorzugt auf Kalk.

Blütezeit: Mitte Mai bis Mitte Juni

Verbreitung in NRW: Die Art reicht in NRW nur bis zur Eifel, am Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts noch bis zum Niederrhein. Nach Norden hat sie eine Areallücke bis nach Norddänemark, nach Osten bis zum Südharz und nach Thüringen. Da sie auf Düngung sehr empfindlich reagiert, ist sie in vielen Regionen zurückgegangen. In der Eifel sind die Populationen stabil, da erfolgreiche Pflegemaßnahmen zur Stabilisierung der Biotope durchgeführt werden.

Rote Liste NRW: 3N (gefährdet; von Naturschutzmaßnahmen abhängig)

Gefährdung: Verbuschung der Biotope durch Fehlen von Beweidung bzw. Mahd